Seitenanfang
Würden Sie sich, Herr Prof. Stallmach, bitte zunächst einmal persönlich
vorstellen?
Herr
Prof. Dr. Andreas Stallmach ist seit
September 2003 der ärztliche Leiter der Klinik für
Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährungsmedizin am
Marienhospital in Altenessen.
Er
hat in Hamburg Medizin studiert. Seine
Promotionsarbeit, die sich thematisch mit an Zöliakie
erkrankten Kindern beschäftigte, wurde ihm von Prof. Dr. Martin Stern
(jetzt Tübingen) angeboten.
Innerhalb seiner Promotionsarbeit ermittelte er
in Organkulturanalysen von Dünndarmschleimhautproben die Bestandteile des
Gliadins, die
für den Schleimhautumbau im Dünndarm bei Zöliakiebetroffenen verantwortlich sind.
Seitenanfang
Interessierte,
die sich derzeitig über die Thematik Zöliakie/einheimische Sprue
informieren möchten, stoßen innerhalb der Medien auf eine
uneinheitliche Terminologie dieses Krankheitsbildes.
Sie finden
komplizierte, z.T. synonym gebrauchte Begriffe wie Glutenallergie,
Erkrankung der Dünndarmschleimhaut, Glutenintoleranz, gluteninduzierte
bzw. glutensensitive Enteropathie, einheimische oder non-tropical Sprue,
Zöliakie, idiopathische Steatorrhö, u.a...
Können
Sie uns bitte mögliche Gründe für die Existenz dieses „Begriffschaos“ erklären?
Herr Stallmach
äußert in diesem Zusammenhang, dass es verschiedene Gründe
für die Existenz dieser uneinheitlichen Terminologie gibt.
„Ein Teil liegt sicher darin, dass
die Zöliakie, die einheimische Sprue ein sehr heterogenes
Krankheitsbild ist."
Des Weiteren gäbe es
auch historische Gründe, die diese
Uneinheitlichkeit der Begriffe erklärten. Die Zöliakie des
Kindes bzw. die einheimische Sprue des Erwachsenen wurden von unterschiedlichen Entdeckern, Forschern bzw.
Ärzten beschrieben.
„Der Begriff Sprue des Erwachsenen leitet sich von
einem niederländischen Begriff ab. „Sprouw", der bezeichnet
kleine Bläschen in der Mundschleimhaut. Und diese kleinen Bläschen
treten eben bei Patienten, bei Erwachsenen, häufig auf, dieses hat
dann dazu geführt, dass sich in der Erwachsenen-Medizin dieser
Begriff durchgesetzt hat."
Herr Stallmach
berichtet, dass es bereits vor zwei
Jahren von Betroffenen aus der DZG e.V. eine Initiative gab,
um diese Begriffe zu definieren bzw. überflüssige Begriffe zu eliminieren.
Herr Dr. Holtmeier aus der Klinik von Prof. Caspary hat sich
gemeinsam mit Herrn Prof. Riecken (Berlin), Herrn Prof. Henker
(Dresden) und Herrn Prof. Zimmer (Münster) dieser Aufgabe angenommen und versucht
gemeinsam zu erstellen.
Aktuell gibt es ein
Positionspapier des ärztlichen Beirats der DZG e.V. zur
Begriffsklärung, welches im Sommer 2005 in der
DZG Aktuell veröffentlicht werden soll.
„Wenn man jetzt mal über den Tellerrand
guckt und
betrachtet, wie im angloamerikanischen Raum die Begriffe verwandt
werden, wie das weltweit
verstanden wird, dann hat sich eigentlich der Begriff Zöliakie „celiac
disease" am weitesten durchgesetzt."
Seitenanfang
Würden Sie uns
bitte eine
allgemein verständliche Definition, bzw. häufig vorkommende Symptome
vorstellen?
Herr
Stallmach definiert die Zöliakie als eine genetisch determinierte, lebenslange Unverträglichkeit
von Weizenbestandteilen bzw. Gliadin sowie gliadinähnlichen
Bestandteilen von Getreiden.
Viele
Zöliakiebetroffene äußern in Gesprächen mit Herrn Stallmach, dass
sie eine Zöliakie haben und somit allergisch auf Weizenbestandteile
reagieren würden.
Herr
Stallmach sagt dazu: „Es ist wichtig zu
unterscheiden, dass diese Reaktion des Immunsystems gegen das
Gliadin eben nicht in den
Formenkreis der Allergie gehört. Es gibt zwar das gemeinsame Auftreten von
Nahrungsmittelallergien und Zöliakie, aber die Abläufe, die dahinter
stehen, sind ganz unterschiedlich. Die immunologischen Reaktionen bei
der Zöliakie sind hauptsächlich Reaktionen, die von Abwehrzellen (sogenannte
T-Lymphozyten) vermittelt werden."
Die auftretenden Symptome sind sehr
vielfältig und können individuell ganz verschieden sein.
„Es gibt
Patienten mit Zöliakie, die nur ganz wenige Symptome haben, z.B. nur einen Eisenmangel. Und dieser Eisenmangel
ist nur gering ausgeprägt. [...] Sonst sind die Menschen eigentlich
beschwerdefrei."
„Dann gibt es Patienten, die richtig schwer krank sind,
sie haben Gewicht abgenommen, Durchfall, sie haben Wassereinlagerungen
an den Unterschenkeln als Folge des Eiweißmangels, sie haben z.B. Gerinnungsstörungen, weil das fettlösliche
Vitamin K fehlt."
Nach Aussage von Herrn Stallmach
haben Patienten mit dem Vollbild der Zöliakie häufiger eine komplette
Zottenatrophie innerhalb des Dünndarms,
wobei die Zotten vollständig bzw. nahe zu vollständig fehlen. Bei diesen
Zöliakiebetroffenen liegt dann eine sogenannte Malabsorption vor,
d.h. die Resorption von Nährstoffen aus dem Dünndarm in den Körper
ist gestört und die Betroffenen leiden z.T. unter massiven
Durchfallserkrankungen. Zusätzlich lässt sich bei häufig
noch eine Milchzuckerunverträglichkeit feststellen. (=Laktoseintoleranz)
„Das erklärt sich eben
daraus, dass das Enzym im Darm, das den Milchzucker spaltet, [...] an
der Spitze der Zotten lokalisiert ist, das sind die spezialisierten
Zellen, [...], die wissen, was im Darm zu tun
ist. Diese Zellen fehlen bei Zöliakiekranken, der Milchzucker kann
nicht gespalten werden, der Milchzucker wird im Dünndarm nicht in den
Körper aufgenommen und gelangt dann in den Dickdarm. Im Dickdarm sind
Bakterien, die fressen diesen Milchzucker, dabei entstehen Gase, das
verursacht Blähungen, Schmerzen, es entstehen Flüssigkeiten, das
verstärkt den Durchfall. [...]"
Seitenanfang
Viele
Betroffene erscheinen nach Ihrer Diagnosestellung sehr verunsichert. Sie
benötigen u.a. genaue Informationen darüber, welche
Behandlungsstrategien für Sie in Frage kommen.
Können Sie bitte zu den
Therapiemöglichkeiten der Zöliakie Stellung beziehen?
Grundsätzlich,
sagt Herr Stallmach, ist die strikte glutenfreie Kost für alle
Betroffenen die Therapie der Wahl. Außerdem hängen individuelle
Behandlungsstrategien natürlich davon ab, wie frühzeitig die
Erkrankung Zöliakie erkannt wurde.
Nach
seiner Erfahrung sprechen Kinder auf eine Ernährungsumstellung sehr rasch
an. Wenn diese Kinder eine
glutenfreie Kost erhalten, dann dauert es 14 Tage bis vier Wochen und
sie nehmen an Gewicht zu, fangen wieder an
zu spielen und „man sieht, dass es ihnen richtig gut geht."
Bei
Erwachsenen, gibt er an, dauert es manchmal Monate oder Jahre, bis ein
„gewünschter
Zustand des Wiedergutgehens" erreicht ist. Leider, sagt
er, gibt es aber auch Zöliakiebetroffene, die lebenslang über
verschiedene Symptome klagen.
„Wenn jetzt so ein Patient in
einem sehr schlechten Gesamternährungszustand sich präsentiert, wenn
Vitaminmangelzustände da sind, dann müssen die Vitamine ersetzt
werden. Das kann z.B. notwendig sein, dass Sie durch Spritzen oder
einen Tropf ersetzt werden, weil der Darm gar nicht in der Lage ist,
diese fettlöslichen Vitamine aufzunehmen."
Seitenanfang
Gibt
es aus medizinischer Sicht die Möglichkeit der Heilung einer Zöliakie
/ einheimischen Sprue?
Gemäß
Herrn Stallmach ist aufgrund der genetischen Disposition der Zöliakie
eine Heilung aktuell nicht möglich.
„Es
gibt da noch weitere Faktoren, die auftreten müssen, damit es zum
Krankheitsbild kommt, aber die Erbinformationen sind eine ganz
wichtige Voraussetzung.[...] Wenn wir eben wissen, dass wir diese
Erbinformationen mit der Geburt mit auf die Welt bekommen, dann wissen
wir auch, dass wir mit diesen Erbinformationen sterben werden. Und zur
Zeit ist es noch nicht möglich, diese Erbinformationen dieses
einzelnen Menschen auch zu verändern. Gentherapie wird in naher
Zukunft vielleicht [...] möglich sein, [...]."
Herr
Stallmach betont im Zusammenhang mit der Beantwortung dieser Frage
erneut die Relevanz einer lebenslangen glutenfreien Diät (=GFD)
für Zöliakiebetroffene.
„Aber wenn
Sie sich glutenfrei ernähren, und das trifft auf viele Betroffene zu,
können Sie ein beschwerdearmes, beschwerdefreies Leben führen."
Seitenanfang
Angenommen,
ein Betroffener nimmt versehentlich eine große Menge Gluten innerhalb
einer Mahlzeit zu sich - ist es möglich, dass ein „Glutenunfall“
z.B. einen Schockzustand auslösen könnte und eventuell sogar später
zum Tod führen könnte?
Auf
die Frage, ob ein Glutenunfall tödliche Konsequenzen für
Zöliakiebetroffene haben könnte, antwortet er: „Es ist
aber meines Wissens nach nicht beschrieben, dass ein Zöliakiebetroffener
durch das Essen von Gluten z.B. ernsthaft zu Schaden gekommen ist, zu
Tode gekommen ist im Sinne eines anaphylaktischen Schocks."
Seitenanfang
Sind
die Immunreaktionen, bzw. die
auftretenden Symptome bei einer Glutenbelastung je nach Individuum
unterschiedlich?
Herr
Stallmach bejaht diese Frage und betont dabei: „Es gibt
ganz unterschiedliche variationsreiche Zustände, und dementsprechend
sind die Symptome eben auch unterschiedlich. Und wenn sich bei einem Menschen mit
einer Zöliakie primär die Gliadinunverträglichkeit durch
Verstopfung ausdrückt oder durch Bauchschmerzen und der nächste hat
Durchfall, dann würde ich annehmen, dass wenn jetzt ein Glutenunfall
passiert, dass der Erste nicht Durchfall bekommt, sondern der kriegt
wieder Bauchschmerzen und beim Zweiten dominiert vielleicht der
Durchfall. Es gibt aber auch Zöliakiepatienten, die merken das
Hautveränderungen, Bläschen, Jucken entstehen, als Ausdruck der
Glutenbelastung, Glutenvergiftung wie Sie es genannt haben."
Er erläutert
anschließend die multiplen Faktoren, die die individuelle Immunreaktion der
Zöliakiebetroffenen bei einer Glutenbelastung beeinflussen können.
„Es hängt
von ganz vielen Faktoren ab. Das hängt davon ab, in welchem Zustand
Sie Ihr Immunsystem gerade antreffen. Sind viele von diesen T-Zellen
im Darm aktiv auf das Gliadin ausgerichtet? Stehen die in
„Habachtstellung", um zu reagieren? Sind es nur sehr wenige? Wie groß ist die
Glutenmenge? Wie ist der Gesamtzustand Ihres Darmes? Ist die Darmschleimhaut vielleicht, weil Sie zwei Tage zuvor eine
Kopfschmerztablette eingenommen haben, etwas durchlässiger, sodass
viel Gluten aufgenommen werden kann?"
Seitenanfang
Wie
viele Zöliakiebetroffene kommen circa pro Jahr zur stationären
Aufnahme in Ihre Klinik und für welche Gruppe der Betroffenen
erscheint ein stationärer Aufenthalt indiziert?
Die Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährungsmedizin
der Katholischen Kliniken Nord, Standort Marienhospital in Altenessen
behandelt jährlich circa 2000 Patienten, „[...] und die Größenordnung von Zöliakiepatienten
die wir pro Jahr stationär betreuen liegt vielleicht [...] bei 10 Patienten."
Die stationäre Aufnahme eines Zöliakiepatienten
ist nach Aussage Herrn Stallmachs nur dann indiziert, wenn die
Betroffenen schwere Mangelzustände erleben, wie z.B. schwere Vitaminmangelzustände.
„Es kann sein, dass es zur Erkrankung anderer Organsysteme,
Leber, Bauchspeichedrüse, Schilddrüse kommt, mit eben entsprechenden
Beschwerden. Und so gesehen gibt es Zöliakiepatienten, die in einem
richtig dramatisch schlechten Ernährungszustand, schwer krank in ein
Krankenhaus kommen."
Seitenanfang
Welches
sind die Aufgaben der ambulanten Betreuung bzw. Versorgung von Zöliakiebetroffenen?
Die
jährliche Bestimmung von zwei fettlöslichen Vitaminen als
Indexwerte sowie von Antikörpern gegen Gliadin und
Gewebstransglutaminase, ist nach Aussage von Prof.
Stallmach eine der wichtigen Aufgaben zur Verlaufskontrolle innerhalb
einer allgemeinen ambulanten Betreuung.
Diese
Laboruntersuchungen können Zöliakiebetroffene in der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährungsmedizin
der Katholischen Kliniken Nord, Standort Marienhospital in Altenessen
regelmäßig ambulant durchführen lassen.
„Aber es
gibt da eben viele Zöliakiepatienten die kommen hier her und sagen,
Ihres Wissens nach ernähren Sie sich streng glutenfrei, und dann
sucht man einmal nach den Antikörpern und stellt fest, dass
diese deutlich erhöht sind. Dann macht der Patient erneut eine
Schulung, und stellt fest, dass er doch Diätfehler in
bestimmten Bereichen machte. Also das ist die Aufgabe dieser Antikörperkontrolle."
Seit
Januar 2005 bietet die
Klinik zusätzlich eine ernährungsmedizinische Beratung in Form einer
eigenen Beratungsambulanz
an. Dort können sich Patienten durch ihren Hausarzt per Überweisungsschein
bei Beschwerden oder Beratungsbedarf in einem persönlichen
Gespräch individuell beraten lassen.
„Es können
gezielte Untersuchungen durchgeführt werden, eben in Abhängigkeit
von dem was notwendig ist. Es gibt auch einige Patienten, die
wollen einfach nur ein Gespräch führen."
Seitenanfang
Können
Sie bitte die relevanten Ergebnisse des Forschungsprojekts „Pro-
und kontrainflammatorische Zytokinskripte in der Dünndarmmukosa von
Patienten mit florider einheimischer Sprue/Zöliakie und deren Veränderungen
nach Einleitung einer glutenfreien Diät“
mit einfachen Worten erläutern?
Innerhalb
dieses Forschungsvorhaben entwickelte Herr Prof. Stallmach in
Kooperation mit Dr. Gieser und Prof. Meuer aus
dem Institut für Immunologie der Universität Heidelberg ein
innovatives molekularbiologisches Verfahren zur Verbesserung der
Zöliakiediagnostik.
Dafür
wurden von knapp 30 Patienten ohne Dünndarmerkrankungen Schleimhautproben des Dünndarms
molekulargenetisch untersucht.
(=Dünndarmbiopsien) Hierbei wurden spezifische Muster für
Erbinformationen der
Botenstoffe der Entzündung für Zöliakie ermittelt
„Dieses
Muster tritt bei keiner anderen Erkrankung auf. [...] Und wenn wir es beobachten, dann ist es ein ganz starker Hinweis dafür,
dass eine Zöliakie vorliegt."
In
einem weiteren, momentan beginnenden Forschungsprojekt, beschäftigt sich Herr Prof. Stallmach gemeinsam mit Dr. Häuser
aus Saarbrücken, Arbeitsfeld Psychosomatik, u.a. mit der
Forschungsfrage, inwieweit Patienten Einschränkungen in
Ihrer Lebensqualität erleben, bei denen trotz einer normalen Schleimhaut, bestimmte
Botenstoffe der Entzündung im Darm vorhanden sind, und ob diese mit
den Beschwerden der Patienten zusammentreffen.
Seitenanfang
Sie
engagieren sich u.a. zusätzlich als Mitglied des 1976 gegründeten ärztlichen
Beirats innerhalb Deutschen Zöliakie-Gesellschaft e.V..
Können
Sie uns anhand von Beispielen die Kernpunkte der Zusammenarbeit
des ärztlichen Beirats mit der DZG e.V. beschreiben?
Eine der aktuellen Aufgaben des ärztlichen Beirats
hat Herr Stallmach bereits zu Beginn dieses Interviews im Zusammenhang
mit der Existenz einer uneinheitlichen
Terminologie
des Krankheitsbildes Zöliakie beschrieben.
Er sagt: „Eine
aktuelle Aufgabe des ärztlichen Beirats ist es, etwas Ordnung in
dieses Begriffschaos zubringen, um Betroffenen auch etwas mehr
Sicherheit zu geben."
Alle ärztlichen
Beiratsmitglieder beraten Betroffene, halten Vorträge und einige von
ihnen schreiben Fachartikel z.B. auch für die DZG e.V..
Als
eine weitere, eher politische Aufgabe beschreibt Herr Stallmach die
Unterstützung der DZG e.V., „[...] wenn es z.B. um die
Kennzeichnungspflicht geht. Das ist ja ein sehr heiß diskutiertes
Thema. Die Kennzeichnungspflicht von Lebensmitteln zu diskutieren, was
sind Schwellenwerte, ab wann ist ein Produkt glutenfrei."
Seitenanfang
Benennen Sie
uns bitte Beispiele für aktuelle Weiterbildungsangebote bezüglich des
Krankheitsbildes Zöliakie/einheimische Sprue für niedergelassene
Gastroenterologen?
Nach Aussage Herrn Stallmach gab es im Ruhrgebiet, im
vergangenen Jahr und auch aktuell, eine Reihe von Fort- und
Weiterbildungsangeboten für diese o.g. Zielgruppe.
Im letzen Jahr hat z.B.
„Prof. Lembke, der in Gladbeck die Jahrestagung der
westfälischen Gesellschaft für Gastroenterologie ausgerichtet hat,
hat das Thema einheimische Sprue zum Thema gemacht und hat dazu Vorträge
angeboten."
Im Herbst dieses Jahres organisiert Herr Stallmach
gemeinsam mit Prof. Gerken, der die Abteilung für
Gastroenterologie der Universität Essen leitet, eine
Fortbildungsveranstaltung mit dem Titel: „Entzündliche
Erkrankungen der Leber und des Magen-Darm-Traktes!".
Die
gewünschte Zielgruppe dieser Veranstaltung umfasst 300-400 Ärzte aus Arztpraxen, also
auch Hausärzte, Gastroenterologen sowie Ärzten aus Krankenhäusern
aus unterschiedlichen Abteilungen wie der Chirurgie und der
Gastroenterologie. Auch hier wird über die Zöliakie diskutiert.
Seitenanfang
Innerhalb
unserer Recherche
haben wir ermittelt, dass die
katholischen Kliniken Essen-Nord-West von der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) als "gesundheitsförderndes Krankenhaus" ausgezeichnet
worden sind.
Die Kliniken Essen-Nord-West wurden dafür gewürdigt, dass
Sie neben der Akutbehandlung von Krankheiten auch Prävention und
Rehabilitation von gastroenteralen Erkrankungen fördern. Insbesondere
der Aspekt der Kooperation mit Selbsthilfeorganisationen bzw. -gruppen
wurde hier betont.
Stellen
Sie uns doch bitte in diesem Kontext dar, welche Angebote Ihre Klinik
Zöliakiebetroffenen präsentieren
können? Nennen Sie bitte Beispiele?
Herr Stallmach berichtet
über das Arzt-Patienten-Seminar, welches im November 2004, im 6.
Stock der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährungsmedizin
der Katholischen Kliniken Nord, Standort Marienhospital in Altenessen,
stattgefunden hatte.
„Auf diesem Arzt-Patienten-Seminar haben wir das Thema:
„Durch Ernährung
bedingte Krankheiten!“ diskutiert. [...]. Wir haben über die Zöliakie gesprochen,
und es ist auch eine sehr rege Diskussion in Gang gekommen. [...]"
Er äußert, dass es ihm
„[...] eben persönlich ein wichtiges Anliegen ist, über dieses
Krankheitsbild auch zu informieren, Patienten zu informieren, Ärzte
zu informieren,[...]", deshalb gehören
Veranstaltungen über Zöliakie als ein fester Bestandteil zum regelmäßigen
Fortbildungsprogramm seiner Klinik.
„Auch
wenn wir ärztliche Fortbildung machen, wird immer die Zöliakie/einheimische
Sprue berücksichtigt und über diese dann informiert."
Ich
bedanke mich für dieses
Interview!
Seitenanfang
*
Dieses Interview wurde von
Beate Schulte in
Kooperation mit
Simone
Stefka am 14. 01. 2005 durchgeführt!
|